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US-Wahlen: Trump spricht nach Attentat hinter Glaswand

Nach Attentat: Trump redet hinter Glaswand – erneut Polizeieinsatz während Veranstaltung

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump macht nach dem Attentat auf ihn wieder Wahlkampf unter freiem Himmel.
21.08.2024, 22:4322.08.2024, 15:01
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Bei seinem ersten grossen Auftritt dieser Art nach dem Attentat auf ihn im Juli wurde Trump im «Swing State» North Carolina von einer Glaswand auf dem Podium geschützt. Am Wochenende hatten US-Medien berichtet, der für den Schutz zuständige Secret Service wolle bei Auftritten im Freien künftig auf kugelsicheres Glas setzen.

Republican presidential nominee former President Donald Trump points during a campaign rally at North Carolina Aviation Museum, Wednesday, Aug. 21, 2024, in Asheboro, N.C. (AP Photo/Julia Nikhinson)
Donald Trump wagt sich nach dem Attentat auf ihn wieder ins Freie, aber trifft Vorsichtsmassnahmen.Bild: keystone

Am 13. Juli hatte ein Schütze bei einer Kundgebung im Bundesstaat Pennsylvania von einem nahegelegenen Dach aus auf Trump geschossen. Der 78-Jährige wurde von einer Kugel am rechten Ohr verletzt, der Täter kurz darauf von Sicherheitskräften erschossen. Ein Besucher starb, zwei weitere wurden verletzt. Die Veranstaltung in der Stadt Butler fand unter freiem Himmel statt. Trump hat seitdem zahlreiche Wahlkampfveranstaltungen vor grossem Publikum abgehalten – allerdings allesamt drinnen.

Grosse Polizeipräsenz

Die Veranstaltung in North Carolina wurde von strengen Sicherheitsvorkehrungen begleitet, Fotos zeigten Scharfschützen auf den Dächern anliegender Gebäude in Asheboro. Regionalmedien zufolge wurden Stunden nach der Veranstaltung zwei Männer von der Polizei aufgegriffen. Auf Videos ist zu sehen, wie ihnen Handschellen angelegt und einige Waffen in einem Auto sichergestellt werden. Der Sender CBS 17 berichtete unter Berufung auf die Polizei, dass keine Gefahr für die Öffentlichkeit bestanden habe.

Medizinischer Notfall im Publikum

Bei der Veranstaltung in Asheboro schien eine Zuschauerin wegen der Hitze Probleme zu haben. «Einen Arzt, bitte. Es ist sehr heiss hier», sagte Trump mitten in seiner Rede. Der Ex-Präsident verliess schliesslich die Bühne und ging unter grossem Applaus zu der Zuschauerin und umarmte sie.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris in Milwaukee hatte sich am Dienstagabend (Ortszeit) ein ähnlicher Vorfall ereignet. Auch Harris unterbrach ihre Rede wegen eines medizinischen Vorfalls im Publikum und rief nach einem Sanitäter.

Trump tourt aktuell durch die bei der Präsidentenwahl am 5. November besonders hart umkämpften Bundesstaaten. Dabei setzt er auf ein Kontrastprogramm zum Parteitag der Demokraten in Chicago, bei dem seine politische Gegnerin Harris im Mittelpunkt steht. Trump spielte in seiner Rede in Asheboro auch darauf an, dass seine Berater und Parteigrössen ihm raten, sich mehr auf politische Inhalte und weniger auf Beleidigungen des politischen Gegners zu konzentrieren. «Sollte ich persönlich werden. Sollte ich nicht persönlich werden?», fragte er das Publikum, das sich mit grossem Applaus für persönliche Angriffe aussprach. «Meine Berater sind gefeuert», scherzte Trump.

Trump setzt auf Beleidigungen

In typischer Trump-Manier war seine Rede dann auch gespickt mit derben Beleidigungen. Nicht nur US-Vize Harris, auch Präsident Joe Biden und Ex-Präsident Barack Obama bekamen ihr Fett weg. Besonders echauffierte sich Trump über die Rede, die Obama am Vorabend beim Parteitag der Demokraten gehalten hatte. «Er war sehr fies gestern Abend. Ich versuche, nett zu den Leuten zu sein, aber es ist ein bisschen schwierig, wenn sie persönlich werden», monierte Trump. Obama hatte Trump einen 78 Jahre alten Milliardär genannt, der nicht aufhöre, über seine Probleme zu jammern. (sda/dpa/lyn/con)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Emil Eugster
21.08.2024 23:16registriert April 2024
"Wahlkampf unter freiem Himmel: Trump redet hinter Glaswand"
Weil er die Hallen nicht bezahlen will und weil er die Hallen nicht mehr bekommt, weil er die in denen er schon Veranstaltungen gemacht hat nicht bezahl hat.
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NotYouButMe
22.08.2024 00:41registriert November 2023
Moment, DT beklagt, dass Obama 'persönlich' wurde. OK.
Und was will er auf keinen Fall sein lassen? 'persönlich' werden. What?
Genau dass was er nicht aufgeben will, kritisiert er bei anderen. Super Charakterzug für eine Präsidenten, äää meinte Kindergarten.
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petrolleis
21.08.2024 23:08registriert August 2017
Besonders echauffierte sich Biden über die Rede, die Obama am Vorabend beim Parteitag der Demokraten gehalten hatte.

Anstatt Biden müsste wohl Trump da stehen, oder?
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